Paul Abraham
 
 
 
 
 
  Der Start in Berlin
 
 
 
  
  
 
 
  Albumblatt Premiere von „Die Blume 
  von Hawaii“, Leipzig 1931
 
 
  Ein Leben wie im Rausch
  Abrahams Einzug in Berlin war alles andere als triumphal. In seiner „Kulturgeschichte 
  der Operette“ schrieb Bernard Grun: „Er machte kaum den Eindruck eines 
  konsolidierten Menschen, sah eher zerfahren aus, entwurzelt und hilfsbedürftig.“ 
  Wenige Monate später schwamm Abraham nahezu im 
  Geld. Mit dazu bei trug der Umstand, dass er sich - von 
  Robinson empfohlen - mit den beiden führenden 
  Operettenlibrettisten jener Zeit, Alfred Grünwald und Fritz 
  Löhner-Beda zusammentat. Sie gaben der Operette 
  Viktória, die in Deutschland unter dem Namen „Viktoria 
  und ihr Husar“ aufgeführt wurde, den letzten Schliff und waren auch 
  die tragenden Säulen der kommenden Operetten.
  „Viktoria und ihr Husar“ wurde am 7. April 1930 beim Leipziger 
  Operettenfestival erstmals in Deutschland aufgeführt.  Es war ein 
  großer Publikumserfolg. 
  Ein Erfolg in ganz Europa
  Der endgültige Durchbruch kam dann in der Berliner Aufführung im  Metropol-Theater. Für diese 
  Produktion hatte Abraham die Soubrette Rosy Barsony und den Buffo Oszkar Dénes aus Budapest 
  kommen lassen, die fortan zu Lieblingen des deutschen Publikums 
  wurden. Abraham selbst stand – wie immer mit feinen, weißen 
  Handschuhen - als Dirigent am Pult. Ein Triumph! Lieder wie 
  „Meine Mama war aus Yokohama“, „Do-do-do“, „Mausi, süß warst 
  du heute Nacht“ und „Pardon, Madam“ wurden über Nacht zu 
  Gassenhauern. Der Komponist soll allein an „Viktoria und ihr 
  Husar“ eine halbe Million Mark verdient haben. (Das wären heute 
  etwa 1,67 Millionen Euro.) Innerhalb des ersten Jahres wurde 
  dieses Stück an unzähligen Theatern in ganz Europa aufgeführt! Für 
  seine Fans war Paul Abraham jetzt der “König der Operette”.
  Es folgte ein Leben im zweifachen Rausch. Das eine war der 
  Erfolg, der nun auch materiell beinahe alles möglich werden ließ. 
  Gleichzeitig geriet Abraham in einen Arbeitsrausch. Er komponierte 
  unzählige Filmmusiken und spielte diese dann auch jeweils mit 
  seinem Orchester ein. 
  Der Komponist kaufte (auf Leibrentenbasis) ein Haus  an der Fasanenstraße 33, 
  Nähe Kuhdamm, wo er mit vielen Mitarbeitern arbeitete - im hurtig zusammen-
  gekauften Ambiente von wertvollen Gemälden, Teppichen und Porzellan. Zu 
  seinem engsten Mitarbeiter und Freund wurde der junge Ungar Egon Kemény, 
  der ganz maßgeblich an der Instrumentierung der Abraham‘schen Erfolgs-
  operetten beteiligt war. (Er wurde 
  später selbst in Ungarn ein bekannter 
  Komponist.)
  Für Abraham gab es viel Grund zum Feiern. Oft gab er 
  hier in der Fasanenstraße seine legendären “Gulasch-
  Partys”, an denen „tout Berlin“ teilnahm. Er legte sich 
  mit einem Schlag sechzig Anzüge und 300 Seiden-
  hemden zu. ”Für seine Freunde lässt er Champagner 
  und Kaviar auffahren. Und, weichherzig wie er ist, hilft 
  er jedem, der in darum bittet.”, heißt es im Filmporträt 
  von Janós Darvas.
  Doch der überwältigende Erfolg hatte auch seine Schattenseiten. Oft konnte Abraham nachts nicht 
  schlafen, irrte durch die Straßen der Großstadt und versuchte sich in Bars und Glücksspielcasinos 
  abzulenken. Auch seine Frau kam mit diesem rasanten Tempo nicht mehr mit: Charlotte Abraham 
  zog sich zumindest zeitweise nach Budapest zurück…
  
 
  
 
 
  
 
 
  
  
 
 
  
 
 
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  Unterschriften von Paul und Charlotte (Lori) 
  Abraham, Sergej Abranovic, Alfred Jerger, Harald 
  Paulsen, Rosy Barsony, Louis und Stefanie 
  Treumann, Hilde Radnay-Fuss, Curt Fuss, Fritz 
  Steiner. (Abbildung durch Mausklick vergrößern.)
 
 
 
  
 
 
  Autogramme von Paul Abraham
 
 
  
 
 
  (Abbildungen durch Mausklick vergrößern.)